Kámon (Kaming) ist heute ein Stadtteil von Szombathely (Steinamanger). Eine ungarischsprachige Quelle (übersetzter Titel: Ein Spaziergang auf dem Kamon-Friedhof) zur Geschichte des Ortes und seines Friedhofs legt nahe, dass hier ein Zusammenhang mit dem heutigen Familiennamen Kamon besteht.
Wie archäologische Ausgrabungen belegen, ist Kámon eine seit der Antike bewohnte Siedlung. Hier befand sich möglicherweise der nördliche Friedhof des antiken Savaria (heute: Szombathely). Im Zuge von Ausgrabungen (1820-1950) wurden mehrere Überreste aus dem 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus entdeckt. Während der Erweiterung des Gymnasiums Szombathely im Jahr 2006 wurden, als bisher größter Fund, weitere 110 Gräber samt Grabbeigaben entdeckt - darunter eine 8 Zentimeter große Knochenstatuette des Amors.
Das slawische Wort kámon (*) wurde in die ungarische Sprache mit der Bedeutung von Stein/versteinert übernommen. Als geografischer Name bezeichnete es einst den gesamten westlichen Teil innerhalb der Stadtgrenze. Historiker gehen davon aus, dass die Verwendung der geografischen Bezeichnung Stein dazu diente, auf die Existenz römischer Steinmetzarbeiten, Gräber und Meilensteine hinzuweisen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 13. Jahrhundert: Im Jahr 1226 wird bei der Beschreibung der Grundstücksgrenze Chomud erwähnt, im Jahr 1266 Kmun. Das Wort lässt sich auch mit der griechischen Interpretation akmón/kmón (übersetzt: Amboss) erklären.
Das Dorf wurde bereits 1410 als Kámon/Kámony erwähnt. Die ältesten Besitzer des Dorfgebiets waren im 13. Jahrhundert Mitglieder der Familie Kámon/Kámony. Der Name Joanne filio Marcus de Kamun wird in einem Brief aus dem Jahr 1281 erwähnt. Er und seine Familie spielten nach der Übersiedlung nach Szombathely eine bedeutende Rolle für das Leben in der Stadt. Eine Quelle aus dem Jahr 1289 nennt ihn bereits "von Szombathely" (Johanni filio Marcii nunc de Savaria).
Der geographische Name Kámon erscheint in Testamenten und Kaufverträgen ab dem 17. Jahrhundert, frühere Erwähnungen sind in den Stadtarchiven nicht erhalten. In dieser Zeit wurde zwischen Klein-Kámon und Groß-Kámon unterscheiden. Im 19. Jahrhundert wuchsen die beiden Siedlungen zusammen und wurden zunächst Kamon, später Kámon genannt. Das Dorf wurde 1950 an Szombathely angegliedert und zum 7. Bezirk der Stadt.
(*) Tschechisch kámen, Slowakisch kameň, Polnisch kamień, Kroatisch kamen, Russisch камень. Das erklärt auch, wieso der Name in Polen bzw. bei polnischen Auswanderern in den USA einigermaßen häufig ist.
Die Geschichte des Schloss Reiszig, welches von der der Familie Kámon/Kámony errichtet wurde, lässt sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen, . Das Gebäude wurde drei Mal umfassend erweitert. In seiner Blütezeit war es neben dem Gutshof von einem englischen Garten und einem Obstgarten umgeben. In der Geschichte des Schlosses kam es immer wieder zu zahlreichen Erbstreitigkeiten, Eigentumsklagen und finanziellen Problemen. Im 19. Jahrhundert gelangte das Schloss durch Heirat in den Besitz der Familie Reiszig, welche das alte Gebäude renovierte und erweiterte. Nach wechselnder Nutzung wurde das Gebäude zuletzt im Jahr 2001 unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes renoviert.
Der Schlossgarten ist heute nicht mehr erhalten, wohl aber das Kámon-Arboretum, welches von Mihály Sághy erschlossen und in den 1890er Jahren von seinem Sohn István Saághy gestaltet wurde. Heute beherbergt das Kámon-Arboretum die artenreichste Baumsammlung Ungarns, darunter einige echte Raritäten.
Die Informationen sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Übersetzungen wurden mittels Google Übersetzung und meiner rudimentären Ungarischkenntnissen durchgeführt. Ich erhebe keinerlei Anspruch auf Korrektheit oder Vollständigkeit. Letzte Aktualisierung: 19.08.2025